„Ich bin…“

Unter diesem Motto trafen sich vom 24. bis 26.08.2018 die Religionsschüler und Konfirmanden der Bezirke Göttingen und Wolfenbüttel. An diesem Wochenende konnten die Kinder hautnah erleben, was ein Temperatursturz bedeutet.

Am Freitagnachmittag machten sich 30 Kinder und ihre Betreuer auf den Weg nach Clausthal-Zellerfeld in die „Flambacher Mühle“. Der Wetterbericht prognostizierte nach dem nicht enden wollenden Hitzesommer „endlich“ Regen. Dennoch waren alle bester Laune. Bei bedecktem Himmel und nicht mehr so hohen Temperaturen erreichten wir unser Ziel. Die erste Feststellung war: „Ich bin ohne Netz!“ Kein Telefon, kein Internet! Welch erschütternde Aussicht für 10-14 jährige, die sich aber im nach hinein als positiv erweisen sollte: niemand daddelte ununterbrochen an seinem Handy.

Nach einem Harzer Abendbrot und ausgiebigen Kennenlernspielen ging es bei Einbruch der Dunkelheit los zu einer Nachtwanderung auf teilweise unwegsamen Wurzelwegen entlang historischer Wasserläufe und Bergseen. Aufgrund der Erfahrungen des Vorjahres hatten viele ihre LED-Scheinwerfer dabei. Sichtlich kaputt waren nach der Wanderung nur die Wenigsten. Bis spät in den Abend hinein wurde Tischtennis-Rundlauf und „Werwolf“ gespielt. Zwischendurch gab es einen ersten „Zimmercheck“ mit  individuellem Gebet im Zimmer und „Zimmerpaten“.

Am Samstag erschienen fast alle rechtzeitig zum Acht Uhr-Frühstück. Nach einem gemeinsamen Start in den Tag und einem Völkerballspiel erlebten viele, was der Wetterbericht mit Temperatursturz meinte: 12°C mit T-Shirt und kurzer Hose ist nicht so gemütlich. Zum Glück lief bereits die Heizung in unserer Herberge, so dass wir uns in beheizten Räumen warme Gedanken zum Freizeitmotto machen konnten. In bunt gemischten Kleingruppen erarbeiteten die Kinder verschiedene Plakate zum Thema „Ich bin…“, die sie anschließend in Form eines Marktplatzes den Kindern der jeweils anderen Gruppen vorstellten.
Am Nachmittag hieß das Thema zunächst: „Ich bin draußen und nicht auf dem Zimmer“. Nach einem kindgerechten Kuchenbuffet wurde Fahrt Richtung Gottesdienst aufgenommen. Auf den Open-Air-Gottesdienst wurde mit den Themenblöcken „Ich bete“, „Ich mache Musik“ und „Ich  bereite den Gottesdienst vor“ eingestimmt. Der Kreativität waren keine Grenzen gesetzt und es entstand unter anderem ein beeindruckender Altar. Musikalisch wurde der Gesang der  Kinder mit  Saxophon sowie E-Gitarre und E-Piano begleitet. Beim Eingangsgebet kam tatsächlich die Sonne hervor, ein tolles Erlebnis, wovon noch beim abendlichen „Zimmercheck“ erzählt wurde.

Aufgrund der noch bestehenden Waldbrandgefahr durften wir kein Lagerfeuer machen. Stattdessen erlebten wir nach dem regnerischen Grillabend Lagerfeuerromantik mit Knicklichtern. Der Abend verging wieder mit Tischtennis-Rundlauf und Werwolf, wobei erste Anzeichen von Müdigkeit sichtbar wurden.

Am Sonntagmorgen erwachten wir bei Temperaturen unter 10°C – wir waren ja im Oberharz! Nach dem Frühstück hieß es dann auch sofort: Taschen packen, Betten abziehen, Zimmer räumen und fegen bzw. saugen! Um 10.00 Uhr trafen sich alle zum Start in den Tag. Als erstes wurde die „Gebetskiste“ geöffnet. In dieser Kiste befanden sich die Bitten und Fürbitten, die die Kinder am Vortag  anonym aufgeschrieben hatten. Es waren berührende Gedanken.

Bei herbstlichen Temperaturen und Sonnenschein ging es in Kleingruppen auf zur GPS-Tour auf den Spuren der „Ich bin“-Worte Jesu. Wir konnten die Worte nicht nur hören, sondern auch in Form von Weintrauben und Brot essen. Besonders die Gruppen, die gegen den Uhrzeigersinn laufen mussten, konnten erleben, was es bedeutet „Ich bin der Weg“ und „Ich bin mir sicher, den richtigen Weg zu weisen“.

Die eingeplanten Zeitreserven wurden vollends aufgebraucht, sodass letztendlich alle hungrig zum Mittagessen und gemeinsamen Freizeitabschluss eintrafen.